Favicons, eine Geschichte voller Missverständnisse!

Entgegen der gängigen Annahme erklärt ein neuer Bericht auf SEO-Südwest, basierend auf Aussagen von John Müller, dass Favicons für eine optimale Nutzung durch Google im Hauptverzeichnis einer Domain gespeichert sein müssen, obwohl auch Unterordner als Speicherort zugelassen sind.

Am 29. Februar berichtete Christian Kunz auf SEO-Südwest über Favicons, die kleinen Symbole auf Browser-Tabs. Laut John Müller von Google müssen diese Symbole im Hauptverzeichnis einer Webseite gespeichert sein, damit Google sie erkennen kann. Es wird momentan überlegt, ob die bestehenden Anforderungen an Favicons zu komplex sind, da viele Webseitenbetreiber Schwierigkeiten haben, diese richtig einzusetzen. Müller antwortete auf die Frage, ob Favicons auch in Unterordnern einer Webseite funktionieren könnten.

Hierbei gibt es anscheinend Missverständnisse oder Fehlinterpretationen. Müller sagte zunächst, Favicons müssten im Hauptverzeichnis liegen, um von Google genutzt werden zu können. Doch in einem weiteren Beitrag verwies er auf die offizielle Google-Dokumentation, die besagt, dass Favicons auch in Unterordnern liegen dürfen.

Müller scheint mit seiner Antwort eigentlich zwei verschiedene Fragen zu klären:

  • Ob unterschiedliche Favicons für verschiedene Unterordner auf einer Domain möglich sind – worauf er mit Nein antwortete, aber die Möglichkeit für die Zukunft nicht ausschloss.
  • >Wo ein Favicon abgelegt sein muss, damit Google es nutzen kann – wobei er angab, es müsse im Hauptverzeichnis sein.

Meine eigenen Tests zeigen jedoch, dass Google auch Favicons erkennt, die nicht im Hauptverzeichnis gespeichert sind. Es könnte also ein Missverständnis zwischen Google-Entwicklern und John Müller geben, oder die Erklärung von Christian Kunz war nicht ganz klar. Zwei dieser Tests zeigen, dass die Favicons auch aus Unterverzeoichnissen geladen und verarbeitet werden:

Ich vermute, dass es nicht zwingend notwendig ist, das Favicon im Hauptverzeichnis zu speichern. Bei vielen Websiteb- und Shopbaukästen oder anderen SaaS-Lösungen (Software as a Service) wäre dies auch nicht ohne Weiteres umsetzbar, da man gar keinen Zugriff hat, um das Favicon direkt im Stammverzeichnis der Domain abzulegen.

Stattdessen könnte es sein, dass Google erwartet, dass die Favicon-Deklaration im Hauptdokument der Webseite (wie index.html) erfolgt, damit das Favicon verarbeitet werden kann. Jedoch kann man eben nur ein Favicon pro Domain festlegen. Gleiche Ergebnisse konnte ich in meinen Tests auch in der Suchmaschine bing.com beobachten.